Ausflug zur Üstra

Am 16. und 17. Oktober 2018 unternahmen die 5. Klassen einen Ausflug zur Üstra im Rahmen des GVH-Projektes "Schüler in der Bahn": Sicherheitstraining bei der Üstra auf dem Stadtbahnbetriebshof in Döhren.

Die Schüler wurden an diesem Tag von Herrn Lichtenberg über die Geschichte der Üstra sowie das sicherheitsrelevante Verhalten in Bus und Bahn in Notsituationen, wie z.B. bei einer Notbremsung, aufgeklärt.

Es folgt ein Bericht von Kiara Kienitz (Klasse 5b):

Die Gründung des Großraumverkehrs Hannover (GVH) als Dachverband entstand aus einer Demonstration gegen eine Fahrpreiserhöhung - der sogenannten "Rote-Punkt-Aktion", nachdem der gesamte Straßenbahn- und Omnibusverkehr für 10 Tage eingestellt wurde. Autofahrer signalisierten durch einen an der Windschutzscheibe angebrachten roten Punkt, dass sie Fahrgäste der Üstra mitnehmen.

Zusammen legen alle Stadtbahnen auf dem Schienennetz der Üstra ca. 39 Millionen Kilometer im Jahr zurück.

Zur Zeit hat die Üstra drei verschiedene Modelle von Stadtbahnen im Einsatz. Die ältesten mit der Bezeichnung TW 6000 wurden in der Zeit von 1974 bis 1993 gebaut und sind heute noch teilweise im Einsatz.

Für Streckenverlängerungen und die Vergabe der EXPO 2000 nach Hannover benötigte die Üstra Mitte der Neunziger Jahre weitere Fahrzeuge. Der TW 2000 wurde mit neuer Technik 1997 vorgestellt. Seine silbergraue Außenhaut hat ihm den Spitznamen "Silberpfeil" eingebracht. Verzichtet wurde auf ein großflächiges "Üstragrün", wie bei dem TW 6000, da durch eine solche Lackierung das Fahrzeug zu mächtig gewirkt hätte.

Seit 2013 ist das modernste Modell der Üstra, der TW 3000, im Betrieb. Die Wagen der Serie TW 3000 sind wie die anderen Fahrzeuge der Stadtbahn Hannover Hochflur-Fahrzeuge mit ebenem Wagenboden. Im Unterschied zu den Serien TW 6000 und TW 2000 haben die Wagen der Serie TW 3000 keine Klapptrittstufen, was die Anschaffungs- und Unterhaltungskosten reduziert. Sie können daher nur auf Strecken eingesetzt werden, die vollständig mit Hochbahnsteigen ausgestattet sind.

Das Liniennetz der Üstra besteht zur Zeit aus 12 Hauptlinien und 2 Bedarfslinien. Die längste Strecke ist die Linie 1 von Langenhagen nach Sarstedt mit einer Länge von ca. 30 Kilometern und einer Fahrzeit von ca. einer Stunde. Die kürzeste Strecke ist die Linie 10 von Ahlem zum Hauptbahnhof mit einer Länge von ca. sechs Kilometern und einer Fahrzeit von ca. 17 Minuten.

Für Notfälle gibt es in jedem Wagen mehrere Notbremshebel, die man bei Bedarf betätigen kann. Diese kann man z.B. benutzen bei Bedrohungen, Diebstahl, Feuer, einem technischen Defekt oder wenn jemand verletzt ist. Benutzt jemand die Notbremse im Tunnelbereich, hält der Wagen erst in der nächsten Station. Rettungskräfte können mit ihren Einsatzgeräten nicht in den Tunnel und können die Versorgung nur in der Station vornehmen. 

Wenn man auf die Gleisanlage im Tunnel gerät und ein Wagen am Einfahren ist, sollte man versuchen unter den Bahnsteig zu kriechen oder sich zwischen die Säulen zu stellen. In jeder Tunnelstation ist eine Notrufsäule, mit der man als Beobachter eine Notsituation melden kann, um Hilfe zu rufen.